Baupraxis

Architekturführung: Helmholtz-Zentrum Potsdam: Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) – nachhaltiges Planen, Bauen und Nutzen eines Laborgebäudes mit Serverraum (GeoBioLab)

Dienstag, 1. Oktober 2024, 17 bis 19 Uhr, Praesenz

Zielgruppe

Die Führung richtet sich vor allem an Architektinnen und Architekten mit einem besonderen Interesse an technisch hochinstallierten Gebäuden, ist aber auch für alle anderen am Bau Beteiligten sicher erkenntnisreich und relevant.

Lernziel

Die Führung bietet einen Einblick in das nachhaltige Planen, Bauen und Nutzen eines Laborgebäudes mit Serverraum: Dabei erschließt sich z. B., wie die Abwärme eines Teils zur Wärmeversorgung eines anderen Bereichs beitragen kann und welche weiteren Zusammenhänge es bei hochinstallierten Gebäuden noch zu beobachten und nutzen gilt.

Methodik

Vortrag und Führung

Inhalt

Das Laborgebäude ist im Wissenschaftspark Telegrafenberg errichtet worden, der sich südöstlich der Potsdamer Innenstadt auf dem traditionsreichen Telegrafenberg erstreckt. Vor allem astrophysikalische und geologische Forschungsinstitute haben hier ihre mittlerweile denkmalgeschützten Spuren hinterlassen, allen voran der Einsteinturm von Erich Mendelsohn. Seit Anfang der 1990er Jahre hat hier auch das GeoForschungsZentrum sein Zuhause.

Das GeoBioLab ergänzt die Bauten aus dieser Zeit und setzt deren Reihung städtebaulich fort. Dank der Hanglage war es möglich, eine zusätzliche Ebene als Untergeschoss zu realisieren. Trotzdem passt sich der Neubau der Höhenentwicklung des Hauptgebäudes an – eine schmale Brücke aus vorgespannten Granitelementen überwindet das Gelände und gewährt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den ebenerdigen Zugang.

Der Baukörper ist von einer Metallstruktur ummantelt und verkörpert das Prinzip des ausgefüllten Regals mit den Geschossdecken-Bändern als Regalböden. Die hinter der modularen Fassadengestaltung liegenden Funktionen sind durch das Material ablesbar: Die Büros sind verglast, die Nebenräume geschlossen durch optisch geschosshohe Keramikfliesen, die durch eine minimale Fuge dezent strukturiert werden. An der Westseite liegen die Labore, weshalb sich die Fassade hier maximal öffnet, um möglichst viel Tageslicht in die tiefen Räume fallen zu lassen. Farbe und Oberflächenbeschaffenheit der Keramikplatten lehnen sich an die Optik der denkmalgeschützten Klinker in der Nachbarschaft an.

Mit den neuen Forschungslaboren soll die Untersuchung mikrobiologischer, geochemischer und geologischer Prozesse verbessert werden. Sie sind im klar definierten, über drei Ebenen gestapelten Laborkern des insgesamt fünfgeschossigen Gebäudes zentralisiert. Zum Kern gliedern sich Büros, Serverräume, Gefahrengutlager und ein teilbarer Seminarraum mit angeschlossener Dachterrasse.

Das GeoBioLab erfüllt den BNB-Silberstandard und ist ein technisch hochkomplexes und ausgeklügeltes System. Die Kombination aus Laboren und Serverraum ermöglicht neben einem praktischen auch einen energetischen Gewinn. So wird heute durch die Rückkopplung der enormen Abwärme aus dem Rechenzentrum nicht nur der Wärmebedarf für Heizung und Lüftung des Neubaus gedeckt, sondern darüber hinaus noch ein weiteres Bestandsgebäude des GeoForschungsZentrums mit Wärme versorgt.

https://www.heinlewischer.de/projekte/detail/deutsches-geoforschungszen…

Referenten:

Frau Katja Döpke, Architektin
heinlewischer, Projektleiterin, Berlin

Herr Gregor Ulrich, Dipl. Ing. Energietechnik
Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum, Leiter Technische Dienste Abteilung V4, Potsdam

Veranstaltungsinfo

Termin

Dienstag, 1. Oktober 2024, 17.00 bis 19.00 Uhr

Veranstaltungsort

Helmholtz-Zentrum Potsdam, GFZ, Telegrafenberg, 14473 Potsdam

Veranstalter:in

Brandenburgische Architektenkammer

Anzahl der max. Teilnehmenden

30

Themengebiet

Baupraxis

Referierende

Katja Döpke, Architektin, heinlewischer Partnerschaft freier Architekten mbB, Berlin und Gregor Ulrich, Dipl. Ing. Energietechnik Helmholtz-Zentrum Potsdam, Leiter Technische Dienste

Gebühr

10,00 € Mitglieder
10,00 € Absolventinnen und Absolventen
20,00 € Gäste

Anmeldeschluss

Dienstag, 1. Oktober 2024
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